Forscher ergründen, welche Nahrungsmittel die Leistungsfähigkeit des Gehirns und des Gedächtnisses verbessern können

Von FOCUS-Redakteur Werner Siefer.

James Joseph, Neurowissenschaftler aus Boston, mag Früchte. Am liebsten mochte er immer schon Heidelbeeren, wie viele amerikanische Kinder. Seit kurzem isst der 61-jährige Professor jeden Tag mindestens eine Portion der hübschen blauen Kügelchen – mit Joghurt, im Fruchtsalat, im Müsli oder pur, gelöffelt aus der Kaffeetasse. Die Beeren, davon ist Joseph überzeugt, machen klug.

Die Spur zu der vielleicht skurrilen Erkenntnis legten Ratten und Mäuse in Josephs Labor an der renommierten Tufts-Universität. Er verfütterte an die Tiere Extrakte der Blaubeeren. Resultat: Die Früchte verbesserten das Denkvermögen der Nager. Ratten im reifen Alter schnitten in Tests ebenso gut ab wie jüngere. Tiere, die an Alzheimer erkrankt waren, blieben länger geistig frisch als eine Vergleichsgruppe.

Neugierig geworden, testete Joseph am Menschen – mit Nebenwirkungen war schließlich nicht zu rechnen. Täglich und über mehrere Wochen hinweg verabreichte er etwa 70 Heimbewohnern im Alter von 55 bis 75 Jahren ein oder zwei Portionen der Früchte.Das Ergebnis bestätigte sich: Die Reaktionszeit der Frucht-Probanden verbesserte sich um sechs Prozent – nicht gravierend, aber signifikant, wie Joseph betont. Seitdem rät der Neurowissenschaftler Studenten, Managern und älteren Menschen zur kognitiven Diät der genussvollen Art: „Verspeist Blaubeeren!“

Auszug eines Neurowissenschaftlichen Berichts von FOCUS Online.